27.02. Hanoi - Da Nang -Hoi An
Der Zug rumpelt durch Zentralvietnam und zum Frühstück reicht die Frühstücksbrigade dicke Reissuppe mit Lauchzwiebeln und Hühnerfleisch, später kommt dann noch ein Kaffeewägelchen vorbei - schmeckte beides besser als erwartet. In unserem Wagen leider eine reichlich nervige französische Rentnergruppe zu Besuch in den alten Kolonien, die sich lautstark die ganze Zeit gegenseitig in den Abteilen besuchen ( Bonnnnnjoouuuurrrrr ! ) und so zu tun, als hätten sie sich jahrelang nicht mehr gesehn ...
Da der Zug nur bis Da Nang fährt, müssen wir sehen, wie wir die verbleibenden 30 km nach Hoi An überwinden. Wir gehen erstmal essen und versuchen danach einen Bus zu finden, der uns nach Hoi An bringt , was sich leider als unmöglich erweisen soll. Stattdessen müssen wir uns doch ein Taxi nehmen und handeln mit einem Fahrer eines Mailinh-Group-Taxis einen Festpreis von 250.000 Dong aus. Der Fahrer akzeptiert, am Hotel angekommen verlangt er aber dann aber dreist 100.000 Dong mehr und legt einen waschechten Zwergenaufstand hin ... Nach endlosem Gelabere und durch Vermittlung des Hotelmangers legen wir dann nochmal 50.000 drauf, um den Idioten loszuwerden. Was lernen wir daraus ? Banalitäten wie Taxipreise künftig schriftlich fixieren oder die ansonsten wohl halbwegs seriösen Mailinh-Taxis in Vietnam künftig meiden ? Ich weiß es echt nicht ...
Das Hoi An Trails Resort dann allerdings einwandfrei und eine sehr gute Wahl. Riesige Zimmer in einer tollen ****-Anlage mit gutem Frühstück und Shuttlebus in die Altstadt - was will man mehr für 40 Euro erwarten ...
In Hoi An ist heute nacht Vollmond und somit findet in der Altstadt das allmonatliche Vollmondfest statt, ein Ereignis, mit dem selbst das Eschersheimer Lichterfest nur schwer konkurierren kann ... Man verzichtet auf künstliches Licht, die Restaurants sind mit Laternen illuminiert und auf dem Fluss schwimmen Papierboote mit brennenden Kerzen an Bord. Wir machen Bekanntschafft mit "Fresh Beer", einem lokalen Faßbier das überall in der Stadt für 4000 Dong aus dem Faß fließt ...
Am nächsten Morgen fahren wir wieder in die Altstadt zum einkaufen. Unser erstes Ziel ist leider die örtliche Apotheke, um den lästigen Schnupfen von Ursula zu bekämpfen, den ihr die eiskalte Klimaanlage im Zug eingebracht hat. Wir kaufen ein Mittel namens Ameflu, das natürlich nicht heilt, aber zumindest die Erkältungssympthome deutlich zurückdrängt ohne müde zu machen. Kostet übrigens 0,75 Euro die Packung, wir nehmen uns gleichmal einen Vorrat mit nach Hause ... Danach geht es zum Schneider zum Maßnehmen: Ich will mir einige Hemden nähen lassen und auch Ursula entscheidet sich spontan noch für ein leichtes Mäntelchen. Die Mittagshitze kommt und es geht zurück ins Hotel und direkt an den Pool, der tatsächlich so aussieht wie auf den oft geschönten Fotos in irgendwelchen Reisekatalogen.
Bevor uns dann am Abend Fisch im Bananenblatt serviert wird, holen wir unsere Sachen bei den Schneidern ab. Sowohl meine Hemden (12 Euro) als auch der Mantel für Ursula (25 Euro) sind super und ich bestelle daher gleich noch drei weitere Hemden für mich.

